EKG Buch

Dieses Buch wurde unter der Schirmherrschaft des Wissenschaftlichen

Bei:

  • Professeur Jean-Jacques Goy

  • Docteur Pierre Christeler

  • Docteur Jürg Schläpfer

  • Docteur Jean-Christophe Stauffer

  • Übersetzung: Dr. med. Tobias Rutz

Das Buch ist in der folgenden Version verfügbar:

Copyright ©2016 Goyman SA und Autoren

Kardiovaskulären Fonds Freiburg realisiert

Grundlagen

Das Verständnis einiger Grundlagen der Elektrophysiologie ist zur korrekten Interpretation eines Elektrokardiogramms (EKG) erforderlich.

Die elektrische Aktivität der kardialen Muskelzellen und -fasern besteht aus einer Depolarisation gefolgt von einer Repolarisation. Dieses ist bedingt durch eine Umverteilung verschiedener Ionen (Kalium, Kalzium und Natrium) über die Zellmembran.

Die Analyse der Herzfrequenz

Der Papiervorschub bei Aufzeichnung eines EKG beträgt in der Regel 25 mm/s. Ein Kästchen von 1 mm entspricht in diesem Fall 40 ms. Mit diesen Angaben lässt sich die Herzfrequenz berechnen.

Wenn zwei QRS-Komplexe von 14 kleinen Kästchen separiert sind, dann entspricht dies einem Intervall von 14 ✕ 40 = 560 ms. Durch Dividieren von einer Minute in Millisekunden durch das berechnete Intervall erhält man die Herzfrequenz: 60000 ⁄ 560 = 107 bpm Schläge pro Minute (/min).

Im Alltag kann man sich zum Erhalt der ungefähren Herzfrequenz auch an der orientieren.

Im Falle einer Arrhythmie, wenn die Dauer der Intervalle variiert, verwendet man das Mittel von 6 bis 8 konsekutiven Herzzyklen zur Bestimmung der Herzfrequenz.

Der Sinusrhythmus

Im Falle des normalen Herzrhythmus wird jede Erregung des Sinusknotens zunächst auf die Vorhöfe und dann auf die Herzkammern übertragen. Im EKG wird dies charakterisiert durch die in allen Ableitungen außer in aVR positiven P-Wellen, einem konstanten PQ-Intervall und einem regelmäßigen RR-Intervall, welches dem PP-Intervall entspricht.

In Ruhe beträgt die Herzfrequenz etwa 60/min mit gelegentlichen atemabhängigen Variationen. Bei einer Herzfrequenz von über 100/min spricht man von einer Tachykardie, bei unter 60/min von einer Bradykardie. Bei sehr hohen Frequenzen kann die P-Welle in der T-Welle versteckt und damit nicht mehr sichtbar sein.

Die Berechnung der Frequenz durch Bestimmung des RR-Intervalls.